Mit Bus-Boot-Bus ging’s um 16:00 zur Pick-up-Station in Hanoi, wo ich und einige weitere den Nachtbus bestiegen. Da an diesem Tag schönes und warmes Wetter war, trat ich diese Reise in kurzer Hose an. Um 5:00 Uhr Morgens kamen wir im vernebelten, dunklen und kalten Sa Pa an. Zum Glück hatte ich mein Hoodie an, der auch auf den ersten Blick ausreichend war. Am Ankunftspunkt kam eine kleine Frau des Hmong Volks auf mich zu und fragte mich, ob ich bei ihr ein Homestay machen möchte. Eigentlich  war mein Plan in der Stadt ein Hostel aufzusuchen, merkte dann aber dass ich eigentlich genau so etwas machen wollte. Raus auf das Land die Zeit mit Einheimischen verbringen und deren Leben authentisch kennen lernen. Das Angebot war mit 35 Dollar nicht billig https://phonelookupbase.ca , beinhaltete aber eine Übernachtung, Verpflegung und geführte Wanderungen für zwei Tage. Nachdem ich das Angebot annahm, erklärte Sie mir das es die Möglichkeit gibt zu dem 20km entfernten Haus  zu laufen/wandern oder alternativ mit Ihrem Schwager auf dem Mottorad zu fahren.  Da ich im Bus nicht wirklich gut geschlafen hatte, wollte ich schnellstmöglich in ein warmes Haus und bin dann aufgestiegen. Auf dem Weg wurde es dann doch nur mit kurzer Hose  und Hoddie bitter kalt. Auf Grund der schlechten Sicht von kaum 10m und der vielen Händler und Arbeiter die uns auf Ihren Fahrzeugen entgegen kamen, war die Fahrt nicht ganz ungefährlich. Beängstigend war vor allem auch der Motorrad Konvoi  der uns entgegen kam, welcher lange Holzstämme transportierte und so fast die ganze Strassenbreite beanspruchte.  Hinzu kam das die Strasse selbst in einem äusserst schlechten Zustand war. So musste ich mich auf die vielen Schlaglöcher konzentrieren  um mich selbst abzufedern und meinen Hintern zu schonen. Immerhin lenkte mich es ein wenig von der Kälte ab.

Endlich angekommen freute ich mich auf das warme Haus.  Leider Fehlanzeige. Es ist ein einfaches Holzhaus, welches über den ganzen Tag offen steht. Allerdings  würde auch bei einer geschlossenen Tür, auf Grund der vielen Öffnungen, die Wärme nicht im Haus bleiben. Zum Glück gab es warme Decken, von denen ich zwei benötigte. Eine Feuerstelle ist in jedem Haus der Hmong üblich, über dem Wasser und Suppen gekocht werden. In meinem Homestay gab es zusätzliche  eine kleine Gaskochstelle. . Ansonsten gibt es in dem Haus nicht viel zu entdecken. Sie leben sehr bescheiden und zweckgebunden . Da die  Gastfamilie jede Menge Tiere hält, gab es jeden frühen Morgen  ein lautes tierisches Konzert, was einen Wecker  für die Bewohner überflüssig macht. Für mich hörte es sich eher wie Jammern der Tiere an, weil sie weiterschlafen wollen oder swie  Schreien vor Freude,  weil ein neuer Tag begonnen hat und das egal ob Freitag oder Montag. 😉

Wanderung

Ich hatte, wie schon so oft auf meiner Reise durch Vietnam, mal wieder Pech mit dem Wetter. Auf der Wanderung konnte ich leider die berühmten Reisterrassen nur im leichten Nebel erkennen. Bei schönem Wetter müsste die Sicht auf sie ein wahrhaft schöner Anblick sein. Trotzdem war die Begegnung mit vielen Kindern, die mithalfen Brennholz zu sammeln oder einfach miteinander gespielt haben und einfach draussen in der Natur  herum zu wandern ein tolles Erlebnis. Vielleicht kehre ich hierher oder an einen ähnlichen Ort zurück und verbringe einige Zeit mit Feldarbeit und dem einfachen Leben. Die Menschen hier sind sehr herzlich und meine Homestay Mama Ty und ihre Tochter konnten sehr gut Englisch, was sie rein durch den Kontakt mit Reisenden gelernt haben.

360°
360°

Durch den Zeitdruck am Ende meiner Reise durch Vietnam, übernachtete ich am zweiten Tag noch in Sa Pa Stadt selber. Da es dort nichts Aufregendes zu sehen gab ist dies aber nicht zwingend notwendig. Da die Stadt nahe an der Grenze zu China liegt, sind die meisten Touristen Chinesen, die hier günstig Urlaub machen können. Die letzten zwei Tage verbrachte ich in Hanoi. Leider bekam ich auf mehreren Trainingsanfragen, die ich über Facebook an Taekwondo Schulen gestellt habe, keine Antwort. Ich kann mir irgendwie nicht ganz vorstellen, dass es am Englisch lag, da sicher irgendjemand aus dem Club meine Anfrage verstehen dürfte. Womöglich hätte ich jemanden vom Hostel anrufen lassen können oder einfach selbst vorbeigehen, wie ich das in Kambodscha gemacht habe. Von Hanoi selbst habe ich nicht viel gesehen. Ich übernachtete im Hanoi Packpackers Hostel Original für ca. CHF 6.-/Nacht, welches direkt in einem belebten Ausgehviertel liegt.

Fazit

Mit dem Wetter hatte ich einfach Pech. Aber es war trotzdem eine wundervolle Reise durch Vietnam, wo ich viele spannende Orte besucht und nette Leute kennengelernt habe. Am meisten gefallen haben mir die kleine Altstadt Hội An mit den traditionellen chinesisch-japanischen Gebäuden gemixt mit einheimischen und fremden Stilen, die Höhlen von Phong Nha und die Hmong Dörfer in Sa Pa. Im Gegensatz zu Thailand, Laos und Kambodscha scheinen die Leute weniger Englisch sprechen zu können. Aber es fand sich immer eine vietnamesische Person, die helfen konnte.
Wenn man von Süden nach Norden, oder umgekehrt reist, merkt man schon einen Unterschied zwischen den beiden Hälften. Die Nordvietnamesen scheinen eher chinesisch orientiert zu sein, was sie mit Sicherheit nicht gerne hören wollen und ich es deshalb nicht laut sagen darf, und sie wirkten doch eher zurückhaltend und konservativ. Südvietnam ist lebhafter und eher liberal eingestellt. Ich habe von Hanoi nicht viel gesehen, aber hatte den Eindruck, dass Ho Chi Minh City, vor allem District 1 und Umgebung sehr westlich orientiert ist. Leider habe ich es verpasst die Vietnamesen selbst zu fragen, was sie voneinander denken und halten (Nord-Süd). Eine spannende Dokumentation fand ich jedoch über Exilvietnamesen in Deutschland von WDR5. Die Radiosendung dauert 50 Minuten, aber auch schon das Manuskript dazu ist interessant zu lesen.

Leider kam ein Taekwondo Training nicht zustande, was sehr schade war, da das Vietnamesische Taekwondo in Kyorugi und Poomsae sehr stark ist. Im Gym war ich einige Male und habe auch zwischendurch Übungen gemacht, aber leider wieder viel zu wenig. Ich hatte erhofft, dass ich vielleicht in Vietnam die Motivation oder den Schwung finde, aber gefühlt waren es weniger Einheiten im Vergleich zu den anderen drei Südostasiatischen Ländern. Ich denke, dass es kaum besser wird, je länger ich unterwegs bin. Nun in erster Linie bin ich auf einer Weltreise und diese zwei Themen sollten mich ja nicht davon ablenken und ich kann tun und lassen, was ich will J

Cảm ơn Vietnam für diese wunderbare Reise!

This entry was posted in Sa Pa, Vietnam

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