Đà Lạt – Nha Trang

Die Fahrt von Mũi Né nach Đà Lạt dauerte nur etwa vier Stunden. Als ich dort ausgestiegen bin, habe ich mit Schrecken feststellen müssen, dass es kalt war. Die Temperatur war etwa 18°C und ich hatte in meinem kleinen Backpack nur Sommerklamotten. Mein einziger Hoodie hatte ich sehr früh schon in Thailand verloren. Hatte eine Jeans dabei und sonst nur Tshirts, Tanktops und Shorts. Ich ging dann als erstes zum Markt und siehe da, überall warme Kleidungen im Angebot. Ein Hoodie, ein Langarm-Shirt und eine Trainerhose kamen neu zum Inventar hinzu. Im Rucksack wurde es nun enger.

Das Hostel hiess Wolfpack. Ich musste da sofort meinen ehemaligen Mitstudenten davon berichten, da wir bei einem Projekt unser Unternehmen so benannt hatten. Das Hostel wird von einer herzlichen Familie geführt, die in allen Belangen sehr hilfsbereit war. Die Zimmer sind sauber und die Betten sehr angenehm. Nur Warmwasser hatten es leider nie wirklich, was ich immer so schrecklich finde. Ja ich hab’s nicht gerne kalt! Für 3 Dollar kann man mit der Familie am reichhaltigen Abendessen teilnehmen, was auch viele gerne in Anspruch genommen haben. Hier sitzt man alle gemütlich zusammen, lernt sich kennen und hört spannende Erlebnisse anderer Reisenden.

Die Stadt und die verrückten Bauten

Đà Lạt ist eine charmante Stadt in den Bergen im Süden von Vietnam umgeben von Wäldern, wo sich die Oberschicht von Saigon und die Franzosen sich gerne in ihre Villen zurückzogen. Die Stadt wurde vom Krieg verschont, weshalb die französische Architektur erhalten blieb. Bekannt ist die Stadt auch für ihre Blumen- und Erdbeerenfeldern.

Eine sehr bekannte und bei Touristen beliebte Bar, ist die 100 Roofs Café. Sie ist ein einziges spektakuläres Labyrinth. Man muss hier beim Klettern teilweise sehr vorsichtig sein, um sich nicht irgendwo anzuschlagen und wenn man mal auf’s WC muss, kann das schon mal länger dauern bis man den Weg gefunden hat. Sich hier zu betrinken wäre wahrscheinlich nicht wirklich clever :). Ganz oben hat man eine schöne Aussicht über das ganze Stadtzentrum.

Das Café wurde von Studenten der Crazy House Schule designt. Das Crazy House ist selbst eine Attraktion in der Stadt und wurde von Designerin Dang Viet Nga entworfen. Auch hier ist es wie in einem Labyrinth. Alles ist miteinander verbunden und es gibt ein Hotel, ein Café und kleine Boutiquen. Die Anlage ist noch nicht fertig und es wird gerade viel gebaut. Sicherheitstechnisch dürfte das Haus und auch die Bar in der Schweiz wohl kaum gebaut werden. Bei den vielen Brücken kommt man aneinander kaum vorbei und die Verästelungen als Geländer kommen maximal bis zur Hüfte. Die Feuerpolizei hätte vermutlich auch keine Freude, da keine Fluchtwege vorhanden sind, wobei man erst mal den richtigen und kürzesten Weg finden müsste.

360°
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Canyoning

Highlight für mich war das Canyoning. Mit einer kleinen Gruppe ging es zur Base in der Nähe einer Rodelbahn unweit des Datanla Wasserfalls. Nachdem wir unsere Wet-Suit und Ausrüstungen bekommen hatten, gaben unsere drei lustigen Guides Tiger, Elephant und San eine Einführung im Abseilen. Sie haben aber im Voraus uns ernsthaft klargemacht, dass ihnen unsere Sicherheit am Wichtigsten ist und dass unsere Kooperation zwingend ist. Dann haben wir an einer 5m Mauer das Abseilen geübt. Alle mussten da drei Mal runter bevor es dann ernst wurde. Das Vertrauen in unsere Guides war hoch. Nicht nur, dass wir gute Ausrüstungen bekommen haben, sie waren in allem auch sehr professionell. Gerne empfehle ich deshalb auch ihr Unternehmen «Highland Sport Travel – Adventure Tours». Ach übrigens, an dem Tag war es kalt aber vorwiegend trocken. Zwischendurch regnete es leicht, was eigentlich keine Rolle gespielt hatte, weil wir sowieso nass waren. Wir marschierten auch viel, so dass man die meiste Zeit warm hatte.

Der erste Hang war 15 Meter hoch und ging neben dem 30 Meter Wasserfall runter. Hier sah man, wie wichtig es ist beim Abseilen sich zurückzulehnen und das Gewicht richtig ins Seil zu legen. Unten landet man im Bassin und schwimmt dann raus. Vor und während dem Abseilen wurde von den Guides fleissig Fotos gemacht, die man später dann auf Facebook betrachten kann.
Danach haben wir das Mittagsessen vorgezogen, weil es da den einzigen Unterstand gab und wir im Trockenen essen konnten. Nach einem Marsch durch den Wald entlang dem Wasser kamen wir dann an den Hang, welcher etwa gleich hoch war wie der der erste. Hier ging’s bei allen Teilnehmenden schon schneller.
Die nächste Station war eine Wasserrutsche, wo man sich rückwärts über die Felsen vom Wasser mitreissen lässt. Etwas mulmig war’s am Anfang, aber ich bin dann freiwillig ein zweites Mal ran. Dann kam’s zur grossen Herausforderung, der Klippensprung. 7 Meter sind zu überwinden. Hatte ich schon erwähnt, dass ich ein bisschen Höhenangst habe? Und dass ich mir vorgenommen habe nicht Nein zu sagen? Da musste ich also durch. Der Sprung war nicht wirklich gelungen, da ich meine Beine nicht ganz geschlossen und meine Arme nicht an den Körper gezogen hatte. Das Gefühl war aber erste Klasse. Diejenigen die sich trauen, dürfen nun von ganz oben runterspringen, was 11 Metern entspricht. Der Guide hat uns die Frage gestellt, ob wir absolut sicher sind zu springen. Es gibt nur ein Ja oder Nein. Man musste absolut sicher sein, da die Klippe ganz oben eine Schräge hat und man 2 Meter weit springen muss. Ein Zögern könnte gefährlich werden. Ich brauchte einige Sekunden, da meine Schuhe nicht die Besten waren und ich beim Anlauf auf dem nassen Felsboden ausrutschen könnte. Ich sagte zu mir selber, nicht darüber nachdenken, nach vorne schauen und einfach springen. Und es war auch ein super Sprung und ein Jubel im Anschluss. Erste Sahne.
Die letzte Station ist wieder Abseilen. Doch diesmal direkt in den Wasserfall rein, wodurch dies auch die «Waschmaschine» heisst. Ich wusste das nicht, seilte wie gehabt ab und wurde plötzlich nach unten gerissen. Keine Ahnung wo unten und oben war, aber nach 2-3 Sekunden kam ich dann raus. Da ich einer der ersten unten war, war es lustig die erschrockenen Gesichter von einigen beim Auftauchen zu sehen. Nach dem Gruppenfoto gibt’s noch einen anstrengenden Aufstieg, wo wir uns umzogen und zum Hostel zurückgefahren wurden. Ein super Event.

In Da Lat gibt es noch weitere schöne Wasserfälle und die Landschaft rundherum sei sehr schön mit dem Motorrad zu entdecken. Da ich aber die Kälte so nicht erwartet hatte, beschloss ich nach Nha Trang weiterzuziehen, um am Strand Wärme zu tanken.

Nha Trang

Nha Trang erinnerte mich an Miami, eine Strandstadt. Ich hatte auf gutes Wetter gehofft, um ein wenig zu entspannen, aber ähnlich wie in Mui Ne gab es hier auch starken Wellengang, Wind und Wolken. Und weil in den nächsten Tagen auch keine Besserung in Sicht war, blieb ich auch nur eine Nacht im Backpack Abode für CHF 5.-. Das Hostel ist nichts Besonderes. Die Zimmer sind eher klein, aber dafür hat man hier Bettvorhänge für ein wenig Privatsphäre. Thang, der das Hostel führt, ist ein lustiger und aufgeweckter Typ, macht viele Spässe und unterhält gerne die Gäste. Abends von 17:00 -18:00 Uhr gab es Freibier, was in vielen anderen Hostels in Vietnam auch der Fall ist. Das sorgt dafür, dass die Gäste beisammen sind und leichter in Kontakt kommen. Thang hat mir auch ein Fitness empfohle in unmittelbarer Nähe, wo ich mir dann auch eine Stunde Fitness gegönnt habe für blosse 20’000 Dong (ca. CHF 0.90). Da ich am nächsten Tag den Nachtbus nahm, blieb mir noch genug Zeit, die Stadt zu erkunden. Dann ging’s nach Hội An.

360°
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